Ein Jahr OB Kiechle in Kempten

12.05.2015

Ein Jahr nach seinem Amtsantritt in Kempten blickte Oberbürgermeister Thomas Kiechle gemeinsam mit mehreren Gästen aus Politik und Gesellschaft auf das bisher Erreichte zurück. Im vollen Saal des Hauses Hochland ging es anschließend in mehreren Gesprächsrunden um die Zukunft der Stadt und der Region Oberallgäu.

Die wirtschaftliche Lage Bayerns sei eine hervorragende Ausgangslage für die Herausforderungen der Stadt Kempten in den kommenden Jahren, sagte  Thomas Kreuzer, der CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag und Kemptener Kreisvorsitzende, in seinem Grußwort. Dabei dürfe jedoch nichts über die Köpfe der hier verwurzelten Menschen entschieden werden: „Es ist mir sehr wichtig, was die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kempten denken“, betonte Kreuzer den Dialog vor Ort.
 
Oberbürgermeister Thomas Kiechle erinnerte in seinem Eingangsstatement an sein 10-Punkte-Programm, das er genau vor einem Jahr bei seiner Antrittsrede vorgestellt hat. Das Wichtigste sei derzeit, dass Kempten weiter zum wirtschaftlichen Zentrum der Region ausgebaut und die Konversionsflächen des ehemaligen Bundeswehrstandorts in die Stadtplanung integriert werden. Beim Wohnungsbau und Klimaschutz werde eine stabile Partnerschaft zwischen der Stadt und dem Landkreis Oberallgäu angestrebt.
 
Auch beim öffentlichen Personennahverkehr setzt der OB auf die Zusammenarbeit mit dem Landkreis: Zehn regionale Verkehrsunternehmen sollen das Allgäu auf gemeinsame Initiative mit Landrat Anton Klotz noch enger zusammenwachsen lassen. Die hierzu neu geschaffene Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu, kurz MONA GmbH, soll sich mit allen Verkehrsbetrieben, Landkreisen und Städten im Allgäu vernetzen, eine übergreifende Informationsplattform für die Fahrgäste bereitstellen und langfristig eine allgäuweite Tarifstruktur formen. Thomas Kiechle dankte dem Stadtrat für die dazu auf der Strategietagung geleistete Vorarbeit: Mit dem Leitbild 2030 und dem dazugehörigen Mobilitätkonzept sei ein zukunftsweisender Plan für die Stadt Kempten entstanden.
 
Nach zwei Gesprächsrunden mit Markus Brehm, dem Vorsitzenden der IHK-Versammlung Kempten/Oberallgäu, und Professor Dr. Robert Schmid, dem Präsidenten der Hochschule Kempten, ging es in der letzten Diskussion um das Thema Wohnungsbau. Der Geschäftsführer der Sozialbau Herbert Singer und der Vorstand der BSG Allgäu Mario DallaTorre appellierten an die anwesenden Politiker, sich gegen unnötige Auflagen für Neubauten und die damit verbundenen Mehrkosten einzusetzen. Eine Mietpreisbremse sei nicht nötig, da die großen sozialen Wohnungsbaugesellschaften mit ihren günstigen Konditionen den Mietmarkt in Kempten einbremsen würden.
 
Bei einem Ausblick auf die kommenden Wochen verwies Oberbürgermeister Kiechle auf einen Aktionsplan, um Menschen mit Behinderung den Zugang zu allen Bereichen der Gesellschaft zu erleichtern. Zudem werde der Landkreis Oberallgäu mit der Stadt Kempten am 18. Mai von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zu einer von zwölf Öko-Modellregionen in Bayern ernannt. Eine Anerkennung der nachhaltigen Strategie, die Produktion heimischer Bio-Lebensmittel zu steigern und das Bewusstsein für regionale Identität zu fördern.