Mehr Ärzte für den ländlichen Raum

Bericht von Staatsministerin Melanie Huml und Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle in der Fraktionssitzung

03.12.2014

Mehr Ärzte für den ländlichen Raum „Wie können wir auch in Zukunft in allen Teilen Bayerns eine hochwertige ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen?“ Dieser angesichts des demografischen Wandels immer wichtiger werdenden Frage widmete sich die Fraktionssitzung diese Woche. Es berichteten Gesundheitsministerin Melanie Huml, MdL, und Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, MdL.

Fakt ist: Es gibt generell keinen Ärztemangel in Bayern. Dennoch läuft nicht alles rund: Denn in gewissen Bereichen, wie etwa in kleinen Gemeinden im ländlichen Raum oder auch in bestimmten Stadtteilen von Großstädten fällt es der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern schwer, Nachfolger für langjährig tätige Allgemeinärzte und ihre Praxen zu finden, die nun aus Altersgründen in den Ruhestand treten wollen.

Zwar ist es primär die Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, die ärztliche Versorgung in allen Teilen des Freistaates sicherzustellen, wie die Gesundheitsministerin betonte. Doch auch die Bayerische Staatsregierung greift steuernd und unterstützend ein. Daher wurde schon im Jahre 2010/11 ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt: Damit stehen im Zeitraum von 2012 bis 2014 15,5 Millionen Euro für die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum bereit. Für den Doppelhaushalt 2015/2016 sind weitere 11,7 Millionen Euro vorgesehen.

Mit diesem Geld wurde ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt: die Niederlassung von Ärzten in bestimmten Teilen des Landes kann ebenso unterstützt werden wie Stipendien für Medizinstudierende und innovative medizinische Versorgungskonzepte. So erhalten Medizinstudenten, die sich verpflichten, nach dem Studium für eine bestimmte Zeit als Arzt im ländlichen Raum tätig zu werden, ein Stipendium von 300 Euro pro Monat für maximal vier Jahre. Derzeit gilt dieses Förderprogramm nur für (angehende) Hausärzte. Es ist jedoch eine Ausweitung auf bestimmte Facharztbereiche geplant. Darüber hinaus sollen das Image des "Landarztes" aufgewertet und die Aus- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin gestärkt werden. Schließlich ist auch eine deutliche Erweiterung der Studienplatzkapazitäten geplant.

Das Thema ärztliche Versorgung im ländlichen Raum gehöre zu den drängendsten Themen unserer Zeit, erklärte Bernhard Seidenath, der Vorsitzende des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege. Die Abgeordneten begrüßten daher die Pläne von Gesundheitsministerin Huml, zum Thema Ärztenachwuchs einen runden Tisch mit Verbänden und Vertretern der Hochschulen einzurichten.