Brennpunkt Schwarzwild

Bericht von Staatsminister Helmut Brunner in der Fraktion

04.02.2015
Bild: Michael Migos - Fotolia
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Die massiv steigenden Wildschweinbestände verursachen nicht nur für Landwirte ernsthafte Probleme. Landwirte beklagen erhebliche Schäden durch Wühlen und Fraß von Feldfrüchten. Zudem steigt mit der Ausbreitung auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Wildschweinen. Zunehmende Wildschweinbestände in vielen Teilen Bayerns erhöhen aber auch das Risiko von Tierseuchen, wie beispielsweise der Schweinepest. Auch vor den Städten machen die Wildschweine nicht Halt.

Ein besseres Nahrungsangebot und günstigere Lebensbedingungen sind wesentliche Gründe für die Zunahme des Schwarzwilds.
 
Trotz großer Anstrengungen der Jägerschaft konnte die Ausbreitung bislang nicht gestoppt werden. „Wenn wir eine Trendwende herbeiführen wollen, können wir das nur gemeinsam mit den Jägern, Landwirten, Jagdgenossen und Waldbesitzern schaffen“, so Staatsminister Helmut Brunner, MdL, diese Woche in unserer Fraktionssitzung.

Experten und Praktiker vom Bayerischen Jagdverband und Bayerischen Bauernverband sind sich einig: für die Entschärfung der Schwarzwildprobleme gibt es kein Patentrezept. Vielmehr gelte es, aus einem umfassenden Maßnahmenbündel heraus örtlich passende Strategien zu entwickeln. Ein solches Maßnahmenpaket will das Landwirtschaftsministerium noch zu Beginn dieses Jagdjahres im Frühjahr zur Verfügung stellen.

So will Bayern noch stärker auf Wissenstransfer und E-Gouvernment setzen, um beispielsweise umfassende Informationen zu revierübergreifenden Bewegungsjagden, zur Kirrung oder auch der Anlage von Bejagungsschneisen einfach und verständlich öffentlich bereitzustellen. Brunner will insbesondere revierübergreifende Bewegungsjagden noch besser in die Fläche bringen, sie seien ein wirkungsvoller Schlüssel, wenn es um die Eindämmung von Schwarzwild geht. Auch der Einsatz von Nachtzieltechnik müsse unvoreingenommen geprüft und mit Ausnahmegenehmigungen ermöglicht werden, so der Minister: „Entscheidender Erfolgsfaktor bei allen Maßnahmen ist aber eine enge Zusammenarbeit der Beteiligten vor Ort.“