Gymnasium - Weiterentwicklung mit Augenmaß statt unvernünftige Schnellschüsse!

10.04.2014

In der aktuellen Debatte um das Gymnasium in Bayern hat die CSU-Fraktion ein klares Ziel: Die bestmögliche Unterrichtssituation und die beste Unterrichtsqualität für die Schülerinnen und Schüler! Deshalb werden wir einen ergebnisoffenen Dialog führen - mit Schülern, Eltern, Schulleitungen, Lehrkräften und Verbänden.

Wir wollen das Gymnasium in Bayern stärken und nicht schwächen. Denn gemeinsam mit der Mittelschule und der Realschule garantiert das Gymnasium ein begabungsgerechtes differenziertes Schulsystem in Bayern. Wir möchten die bayerischen Schüler zudem mit einem breiten Angebot bestmöglich fördern und Schulen im ländlichen Raum erhalten.

Was wir nicht wollen, sind Experimente auf Kosten der Schüler. Alle offenen Fragen brauchen überlegte Antworten und keine Schnellschüsse! Das Volksbegehren der Freien Wähler ist so ein unvernünftiger Schnellschuss. Nicht ohne Grund lehnen alle Lehrer- und Elternverbände das Konzept der Freien Wähler ab.

Gründe gegen das Volksbegehren:

1. Die Chancengleichheit im Flächenstaat wäre durch das Konzept der Freien Wähler massiv gefährdet. Der ländliche Raum würde deutlich geschwächt! Insbesondere bei einer Parallelführung von G8 und G9 an einer Schule müssten Gymnasien durch das Volksbegehren ihre pädagogischen Angebote deutlich einschränken. Kleine Gymnasien, die nur einen Zug anbieten könnten, würden die Schüler, die sich für den jeweils anderen Zug entscheiden, verlieren und damit in ihrer Existenz bedroht sein.

2. Die Entscheidung über den Bildungsgang soll nach dem Volksbegehren der Freien Wähler dem Schulforum anvertraut werden. Damit würde ein schulisches Gremium - nicht der einzelne Schüler - über seinen Bildungsgang entscheiden. Das Volksbegehren stärkt daher gerade nicht die individuelle Wahlfreiheit des Schülers!

3. Aus dem Konzept der Freien Wähler geht zudem nicht hervor, wie die kostenintensive Wiedereinführung des G9 oder gar für ein paralleles G8- und G9-Angebot finanziert werden soll. Der Hinweis auf eine Gegenfinanzierung durch das dann wegfallende Flexibilisierungsjahr lässt aber befürchten, dass weitere wichtige Förderinstrumente der individuellen Lernzeit wegfallen und die Vielfalt der Ausbildungsrichtungen und Fremdsprachenfolgen reduziert würden. Gerade individuelle Förderangebote an die Schülerinnen und Schüler und deren begabungsgerechte Förderung würden dadurch deutlich verringert werden!